Kunsttherapie ist Seelenarbeit

Kunsttherapie ist Seelenarbeit

... und Seelenarbeit kann anstrengend sein

Kunsttherapie ist weniger Kunst, sondern vielmehr Seelenarbeit. Wenn Menschen zu mir kommen und ein Thema, ein Symptom oder Problem schildern, dann reiche ich ihnen oft Papier und Stifte. Ich bitte sie, das Gefühl, dass sie damit verbinden, zu Papier zu bringen. Diese Aufgabe scheint zunächst etwas seltsam. Manchmal schauen mich die Patienten auch fragend an. Dann aber gelingt es ihnen tatsächlich, ihre Emotionen zu Papier zu bringen. Oft sind sie selbst erstaunt, wie klar und deutlich sich ihr Thema darstellt, denn oft fehlen dafür die Worte. Mit dem entstandenen Bild können wir weiterarbeiten. Man kann es verändern, übermalen, zerschneiden und neu zusammensetzen. Ich  vertraue stets darauf, dass jeder Mensch genau weiß, was sein Bild braucht. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ich gute Fragen stelle.

Nach einer kunsttherapeutischen Sitzung kann es vorkommen, dass Patienten müde und erschöpft sind. Das ist völlig normal, denn Kunsttherapie ist Seelenarbeit, und das kann manchmal anstrengend sein. Es gibt uns aber auch die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln und über uns hinausgewachsen. Es lohnt sich also, diesen Weg zu gehen.

Eine Möglichkeit der kunsttherapeutischen Arbeit ist das Kunsttherapeutische Tagebuch. Für mich ist es eine einfache und handhabbare Methode, die sich gut im Alltag umsetzen lässt. Wenn wir uns die Zeit nehmen, in regelmäßigen Abständen einfach etwas zu Papier zu bringen, können wir viel über uns erfahren.