Aquarell in der Kunsttherapie

Aquarell in der Kunsttherapie

Freude an Farbe und Formen

Die Arbeit mit Aquarell bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Kunsttherapie. Viele Menschen sagen, dass es besonders anspruchsvoll ist, mit Aquarellfarben zu malen, daher ist die Hemmschwelle sehr hoch. Doch oft reicht eine kurze Einführung, um mit dem Material arbeiten zu können. Auch wenn ich mich an dieser Stelle wiederhole: In der Kunsttherapie geht es nicht um "schöne" Bilder, sondern um Selbstausdruck. Gerade die Aquarellfarben bieten den Vorteil, die eigenen Emotionen zum Ausdruck zu bringen.

Mit dem weichen Pinsel wird die Farbe auf das Papier gebracht. Im Gegensatz zu Acryl wirkt sie zart und fein und kann dadurch die leisen Töne unserer Seele sichtbar machen. Das Spiel mit Farbe und Formen vermittelt Leichtigkeit. Es bereitet einfach nur Freude, in diesen Prozess einzutauchen und den Alltag für einem Moment hinter uns zu lassen.

Wir können aber auch mit Aquarellfarbe experimentieren, indem wir die Farbe auf das Papier tropfen lassen (nass- in-nass Technik), mehrere Farbschichten übereinanderlegen (Technik schichten), mit Tusche darübermalen oder mit Kochsalz wundervolle Effekte erzielen.

In meiner kunsttherapeutischen Arbeit setze ich Aquarell in verschiedenen Kontexten ein: zur Steigerung des Wohlbefinden oder zur Förderung des Selbstausdrucks. In der Logopädie widerum verwende ich die Auquarelltechnik beispielsweise  bei Aphasiepatienten, die ihre Gedanken und Gefühle in Farben übersetzen.

Aquarellfarben besitzen darüber hinaus noch einen ganz praktischen Vorteil: Sie benötigen wenig Platz und können ohne große Vorbereitung zeitnah eingesetzt werden, so dass ich sie gelegentlich sogar zum Hausbesuch mitnehme.