Der Rötelstift

Der Rötelstift

Der Rötelstift

In der Kunsttherapie ist es immer wieder interssant, verschiedene Materialien auszuprobieren und sich mit ihrer therapeutischen Wirkung auseinanderzusetzen. Meist sind es die ganz einfachen Dinge, die eine große Wirkung entfalten können, so auch der Rötelstift.

Rötel als Werkzeug großer Meister

Rötel als Farbe ist uralt und wurde bereits von den Römern, Griechen und Germanen verwendet. Das Gemisch aus Ton und Hämatit erzeugt ein warmes Rotbraun. Bekannt wurden sie in der Renaissance bekannt, als sie berühmte Künstler wie beispielsweise Leonardo da Vinci verwendeten. Aber auch später in der Zeit des Barock und der Romantik wurde vielfach mit dem Rötelstift gearbeitet. Zumeist fertigten die Künstler damit Skizzen und Vorstudien für spätere Gemälde an.

Einfach und handhabbar

Der Rötelstift ist ein einfaches Werkzeug. Man benötigt kein spezielles Papier, um damit zeichnen zu können. Darüber hinaus ist er im Gegensatz und Malutensilien Platz sparend und kostengünstig. Vor allem aber benötigt man keine technischen bzw. künstlerischen Vorkenntnisse, so dass er ausgesprochen handhabbar ist.

Weich und warm

Der Rötelstift lebt vom Hell-Dunkel-Kontrast, doch die Übergänge sind viel weicher als beispielsweise beim Bleistift. Durch den warmen Rotton wird der extreme Gegensatz von schwarz-weiß aufgehoben. Der Rötelstift wirkt immer weich, auch beim Aufdrücken des Stiftes und damit der dunkelsten Stelle. Es gibt also ein ganz helles Rot, ein etwas kräftiges und die Helligkeitsstufen dazwischen. Selbst wenn man auf einem getönten Blatt Papier arbeitet und ergänzend mit weiß einige Lichtreflexe ergänzt, so wirkt die Zeichnung stets warm.

Zugänglich und nachgiebig

Der Prozess des Zeichnens erzeugt ebenfalls eine warme Stimmung, denn der Rötelstift ist in der Verwendung nicht so hart wie ein Bleistift. Es fühlt sich sanfter, nachgiebiger an. Aber auch das Betrachten der Rötelzeichnung erzeugt eine beruhigende, harmonische und friedliche Stimmung. Es ist ein bisschen so, als wäre der Blick mit Sepiaeinstellung einer Kamera auf etwas gerichtet, in der störende Gegensätze aufgehoben werden.