Zwiebelblumen
In diesen Tagen blüht und grünt es in den schönsten Farben. Besonders schön sind all die Frühblüher anzusehen. Die meisten von ihnen sind Zwiebelpflanzen: Tulpen, Narzissen, Kaiserkronen und Hyazinthen.
Unscheinbare Knollen
Fast das ganze Jahr über sind diese Blumen unsichtbar. Die Knollen ruhen in der Erde, während im Sommer und Herbst andere Pflanzen blühen und gedeihen. Während der Wintermonate überdauern sie unbeschadet Frost und Kälte. Sie benötigen keine besondere Pflege, denn sie sind robust und bei Licht betrachtet völlig unscheinbar. Doch bei den ersten Frühlingsstrahlen entwickeln sie ungeahnte Kräfte.
Kraftvoll und farbenprächtig
Im Frühling können wir zusehen, wie von Tag zu Tag das Grün aus dem Boden sprießt, dabei sind ihre Wurzeln vergleichsweise winzig. Ihre ganze Kraft ziehen die Frühblüher aus der Knolle, sie ist das Geheimnis für Wachstum und Blüte. Jedes Jahr zeichne ich die Tulpen, Narzissen und Hyazinthen auf´s Neue: mit Bleistift, Kugelschreiber, Aquarell. Diesmal entscheide ich mich für Farbstifte, um die Traubenhyzinten zu Papier zu bringen. Die Blätter sind schmal und liegen flach am Boden. Dagegen haben die winzigen Trauben ein leichtes Farbspiel entwickelt: oben sind sie eher bläulich und werden nach unten hin dunkler und gehen ins violett.
Die Knolle in uns
In der (Kunst-)Therapie sprechen wir viel von unseren Wurzeln und vom "verwurzelt sein". Der Baum gilt als Sinnbild für Verwurzelung. Doch was hat es mit den Zwiebelpflanzen auf sich? Immerhin waren sie einmal so kostbar, dass dadurch der Aktienmarkt beim Handel mit Tulpen entstand. Meiner Meinung stellt die Knolle unsere Intuition, unser Bauchgefühl dar. Sie ist die Kraft, aus der wir unsere Kreativität entwickeln aber auch intuitiv richtig handeln können, wenn wir darauf vertrauen. Die dunkle Knolle bleibt der Außenwelt verborgen, doch daraus entwachsen die schönsten Farben und Blüten. Es lohnt sich, sich mit den herrlichen Zwiebelpflanzen auseinanderzusetzen und von ihnen zu lernen.